Familientherapie
TherapeutIn und KlientIn richten ihren Blick gemeinsam auf die umgebenden Systeme. Dadurch entsteht eine neue Perspektive, aus welcher neue Varianten des Zusammenlebens entstehen. Diese neuen Varianten sollen allen Beteiligten besser dienen als die alten. Die „bewährten“ Zusammenhänge, die aufrechterhaltend wirken, sollen aus dem Gleichgewicht gebracht werden, damit sie sich verändern.
Dabei ist es nicht zwingend notwendig, dass alle Mitglieder eines Systems (z. B. aus der Herkunftsfamilie) in den Sitzungen tatsächlich anwesend sind; ein Einzelner kann durch Veränderungen seiner Verhaltensweisen auch Veränderungen im Gesamtsystem bewirken. Nachdem wir gemeinsam erkannt haben, wie Ihre Systeme auf Sie einwirken, wechseln wir die Perspektive und stellen fest, wie Sie auf Ihr System einwirken können.
Das bedeutet, dass „ich“ Tante’s Kuchen gar nicht zu essen brauche! Dann muss ich nicht speien, und Bruder und Schwester kriegen sich nicht wieder in die Haare. Aufgrund der resultierenden Ruhe senkt Tante vielleicht ihren Alkoholkonsum. Und anstatt mir ständig Kuchen anzudrehen, um dem immer schwelenden Konflikt zwischen Mutter und Vater zu entfliehen, findet sie vielleicht eine Möglichkeit, die beiden zu unterstützen…. usw.